Rezept für eine intensive Zeit als VolontärIn auf dem Gnadenhof

Zutaten:

  • Ein großes Herz für Tiere
  • Zeit, um auf dem Gnadenhof leben zu können
  • Ein bisschen Mut
  • Frühaufsteh-Disziplin
  • Durchhaltevermögen für lange Tage
  • Die Bereitschaft dreckig zu werden
Zubereitung für intensive Tage:
  • Du purzelst pünktlich zum Hahnenschrei aus dem gemütlichen Wohnwagenbett und beginnst um 7 Uhr deinen Tag.
  • Du überzeugst im Halbschlaf die 10 Hunde mit Hilfe von Leckerlis davon, dass du es total gut mit ihnen meinst bis sie dich irgendwann als Teil der Gnadenhof-Crew akzeptieren.
  • Du freust dich bei der Morgenrunde über das glückliche Geschnatter, wenn du die Hühner, Gänse und Enten aus dem Stall lässt.
  • Du lässt dich von den Unmengen von Futterlieferung für die Tiere nicht erschlagen und bereitest mit viel Liebe 3-Gänge-Menüs für alle vor: große Schweine essen alles, die kleinen Schweine sind mit Obst zu beglücken, Hühner mögen Blaubeeren, die Gänse eher Gurken usw.
  • Du startest die Fütterungsrunde und freust dich, dass an jedem Gehege bereits die Tiere warten und wunderst dich über so viel Hunger.
  • Du hast den Mut einem pubertierenden Schafbock die Stirn zu bieten, am besten mit einem Besen.
  • Nach dem Säubern der Futterküche, reinigst du alle Tränken in den Tiergehegen und füllst die Körner nach. Dabei hast du nochmals Zeit mit den Tieren, weil sie nicht vor lauter Futtervorfreude halb durchdrehen. Das ermöglicht die ein oder andere Streicheleinheit.
  • Nach einer kleinen Mittagspause fängst du an den großen Hühnerstall auszumisten und fragst dich, wie lange das wohl dauern wird. Die Antwort darf sich jeder Volontär selbst geben😊.
  • Du machst ein Ganzkörper-Workout mit Karin, Rebecca und anderen tollen Helfern, indem du stundenlang Kies aus dem Teich schippst, um den Enten-Kot dort zu entfernen. Du merkst man lernt hier fürs Leben und notierst auf deine heimliche Erkenntnis-Liste „nie im Leben einen Ententeich mit Kies ausstatten“ 😊.
  • Der Tag ist fortgeschritten und die Schweine könnten wieder Hunger haben. In der Futterküche bereitest du für sie trockenes Brot und Gemüse vor.
  • Rebecca hat zwischenzeitlich ein wundervolles veganes Abendessen gezaubert, was ihr euch in kleinerer oder größerer Helferrunde schmecken lasst.
  • Völlig erschöpft, aber total zufrieden liegst du im Wohnwagen und weißt, der Tag morgen wird weniger voll. Du wirst Zeit haben in Ruhe die Tiere im Gehege zu besuchen oder die Hunde auszuführen. Mit einem Lächeln schläfst du ein und träumst von deinem Gnadenhof-Lieblingstier.
Kommentar zum Rezept:

Ich habe das Rezept genauso ausprobiert und muss sagen, es war hervorragend. Vor allem die Tage danach merke ich, wie viel ich gelernt habe. Mir wurden die Augen für die Vielseitigkeit des Tierschutzes geöffnet und wieviel Wissen, Engagement und Zeit es braucht, um all die Tiere zu versorgen und so einen Gnadenhof zu führen. Ich bin sehr bereichert durch die Erfahrung und bin euch Rebecca, Olivier, Karin und Sabrina so dankbar, dass ihr all das für die Tiere, aber auch uns Helfer möglich macht.

Meine Gnadenhof-Lieblingstiere: Hündin Nala und die großen Schweine Stefan, Jan und Laura